Erste Erwähnung
1409 vermacht der Stiftsvikar Johannes Wetzel in seinem Testament den Brüdern von der Kartause Grünau Einkünfte von seinem Gysichin Richtelbechir bewohnten Haus in der “Wabirgassen”.
Wie es im “Aschaffenburger Häuserbuch II” beschrieben wurde:
1409 vermacht der Stiftsvikar Johannes Wetzel in seinem Testament den Brüdern von der Kartause Grünau Einkünfte von seinem Gysichin Richtelbechir bewohnten Haus in der “Wabirgassen”.
1414 verkauft Vikar Johann Schönbrod von Ringheim mit Genehmigung des Stiftssänger an den Bender Henne Wintzingen und seine Frau Elchen (= Adelhaid) den “Rechtebecher Hof” mit “all seiner In- und Zugehörung” in der Webergasse. Dabei wird ausbedungen, dass die Dechanei und der Hof, in dem zu dieser Zeit der Stiftssänger Syfried Ostheim von Wonnecken wohnt, die Tore und Gänge behalten sollen, die sie zu dem Brunnen im Garten des verkauften Hofes gemacht haben.
1505 vergleichen sich Dechant Ulrich Kemmerlin und Heinrich Reyff wegen eines von Reyff unter der Traufe des Dechanten gebauten und damit den Winkel verstellenden Baus. Der Winkel wird allein dem Dechanten zugesprochen, Reyff muss einen weiteren Abstand einhalten. In der Entscheidung werden “alte und neue Webergasse” genannt.
1538 werden der Stiftsdechant Conrad Rucker und Christoffel Schneider verglichen. Schneider, der das Nebenhaus von Engel, der Witwe des Ditz Hench, gekauft hatte, muß einen neben diesem Bau gelegenen Winkel, der aus dem Dechaneigarten “uff den Weg der Großen Webergasse” geht zumachen und befrieden.
1594 verpfändet Peter Ziegler sein Haus in der “Großen Webergasse”, es grenzt vorne an die Strasse, hinten aber an das “Stiftsheusken”, in dem sich der Ziehbrunnen befindet. (An das Gelände der Dechanei grenzen die Häuser Schlossgasse 12, 14, 16 und 18. Die beiden letzgenannten liegen zudem an dem schmalen Zugang aus der Schlossgasse in die Dechanei). Ein weiterer Nachbar des Ziegler ist Hans Bimsel.
1616 bemüht sich der Hofschneider Christian Schrodt um Überlassung des stiftseigenen freien Platzes hinter der Dechanei im Tausch gegen ein anderes Grundstück. das Stift lehnt ab, das Areal soll als Holzlagerplatz erhalten bleiben. Als Vorgänger des Schrodt wird der Schneider Kaspar Engen genannt. Hofschneider Schrodt muss Erfolg mit seinem Antrag gehabt haben und unmittelbar nach Klärung der Grundstücksfrage seinen Neubau innerhalb der alten Grenzen errichtet haben.
Schiffer Nikolaus Orschler kauft das Haus
wird Besitzer
Schlossgass’16 wird verpachtet
seine Gaststätte selbst
Ein kleiner Ausflug in die Geschichte unserer über 600 Jahre alten Räumlichkeiten, zusammengetragen von Carsten Pollnick:
Und noch was, es stimmt, Sie sitzen in einem Wohnzimmer. Laut Historiographie. Und einem Biergarten, der von einer Platane geschützt wird, deren Alter wohl bestimmt schon 180 – 200 Jahre sein könnte.
Das zweigeschossige Anwesen Schlossgass’16 ist eines der ältesten noch erhaltenen Häuser in der Aschaffenburger Innenstadt, gelegen zwischen Muttergottespfarrkirche und Schloß Johannisburg. Es blieb auch im 2. Weltkrieg vor der Zerstörung bewahrt und ist heute eines der ansehnlichsten Häuser in der Altstadt.
Der erste bislang nachweisbare Hinweis stammt aus dem Beginn des 15. Jahrhunderts, allerdings nicht mit der eigenen Numerierung “16”. Die Urkunde vom 18. Januar 1409, ein Testament des Stiftsvikar Johannes Wetzel, besqgt, daß das Wohnhaus der Gysichin Richtelbechir und der “Rechtebecher Hof” identisch sein müssen. Es lag an der heutigen Schlossgasse im Bereich der Anwesen Nr. 12 bis 18 (wohl eher zur Nr. 16), da die unmittelbare Verbindung zur Dechanei (heute im Bereich des Anwesens Pfaffengasse 19) gegeben ist. (1) Weitere Urkunden verweisen im Verlaufe der kommenden Jahrhunderte auf wechselnde Eigentümer, die lückenlos ab 1794 benannt werden können.
Ebenso, wie die Eigentümer wechselten, wurden auch bauliche Än derungen im Haus selbst und an der Fassade vorgenommen. Dazu zählten auch Umgestaltungen der Fenster, Auswechselung der Fassade einschließlich der Verputz und nach Übertünchung der Fachwerkswände vor dem Ersten Weltkrieg. Sehr spät, erst im Jahre 1985, wird im Erdgeschoß die Gaststätte “Schlossgass’16” eingerichtet. Im Giebel des Zwerchhauses wird 1944 folgende Inschrift (2) eingelegt: Des Menschen Schutz ist wenig wert, was Gott beschützt, bleibt unversehrt”.
Im Jahre 1898 wird der Schiffer Nikolaus Orschler als Eigentümer der Schlossgass’16 genannt (bis 1943). Über dessen Sohn, Schiffsbesitzer Ernst Christoph Orschler (bis 1976) und dessen Witwe Babett (1982) geht das Anwesen 1982 an ihren Sohn über, den Handelsvertreter Kurt Orschler. Er richtet im bereits erwähnten Jahr 1985 eine Gaststätte ein, die er zunächst verpachtet, dann aber, 1995, selbst übernimmt. 2007 übergibt er sie dem heutigen Pächter Dieter Bartzack, der gastronomische Erfahrungen in renommierten Restaurants vorweisen kann, ebenso wie seine Mitarbeiter, die zwischen 6 und 17 Jahren mit ihm zusammenarbeiten.
Die Schlossgass’16 mit ihrem beschaulich-gemütlichen Ambiente vermittelt eine wohltuende “Wohnzimmer-Atmosphäre”, ist ein oft anziehendes Photo-Objekt, vor allem in der wärmeren Jahreszeit, wenn Blumentöpfe auf den Fensterbänken, Blumenkübel vor dem Eingang und dem angrenzenden, von massigen Bäumen begrenzten Bäumen eine Postgartenidylle vermitteln.
Referenzen:
(1) Grimm, Alois: Aschaffenburger Häuserbuch II. Altstadt zwischen Dalbergstraße und Schloß, Mainufer – Mainbrücke – Löherstraße. Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V. 34. Aschaffenburg 1991, S. 282
(2) Ebenda, S. 283
Schlossgasse 16
63739 Aschaffenburg
06021/12313
schlossgass16@t-online.de
Anja Moll Unternehmensberatung
63739 Aschaffenburg
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